Herzlichen Glückwünsch!

Am 22.09.2018 bestreitet Jürgen Heyne sein 300. und Herbert Frech sein 500. Wettkampf



Schwabo 16.02.2018

Freudenstadt - Zweimal auf der Lieblingsbahn

Zwei Mitglieder des Sportkegelclubs beim Training. Nachwuchs könnte der Verein gut gebrauchen. Foto: Frank Foto: Schwarzwälder Bote

Kegeln, einst eine beliebte Freizeitaktivität, zieht kaum noch Leute an; die großen Verbände verlieren immer mehr Mitglieder. Dieser Trend macht auch vor dem Sportkegelclub Freudenstadt nicht halt – dennoch bleibt man dort positiv. Ein Besuch beim Training.

 

Freudenstadt/Alpirsbach-Ehlenbogen. "Ich kegle seit 1967", erzählt Herbert Frech, Vorsitzender des Sportkegelclubs "SKC 87" Freudenstadt. Los ging es erst einmal als Hobby. Durch den Vater eines Arbeitskollegen, der Sportkegler war, kam er dann 1987 darauf, einen Verein zu gründen. "Ich sagte zu meinem Kollegen: ›Du, ich und dein Vater, da haben wir schon die Hälfte‹", erinnert sich Frech lachend. Die Hälfte, weil zu einer Kegelmannschaft sechs Leute gehören.

 

Donnerstagabend in der "Unteren Mühle" in Ehlenbogen: Im Untergeschoss des Gasthauses befinden sich drei Kegelbahnen, hier trainiert der Verein seit 2012 immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr. Während einige Vereinskollegen schon die ersten Würfe machen, erzählt Frech vom stetigen Wechsel von Kegelbahn zu Kegelbahn. Anfangs kegelte der Verein im "Dorfplatz" nahe des Freudenstädter Stadtbahnhofs, wo sich heute ein Supermarkt und ein Fitnessstudio befinden. Doch als die Pacht zu hoch wurde, mussten die Kegelbahnen weg, erzählt Frech. Anschließend trainierten sie auf Bahnen in Dornstetten, Altensteig oder Achern.

 

13 Mitglieder sind noch im Sportkegelclub, zehn davon spielen wirklich aktiv. So kommt immerhin eine gemischte Mannschaft mit vier Auswechselspielern zustande. Die Mitglieder kommen nicht nur aus Freudenstadt, sondern auch aus Baiersbronn, Dornstetten, Schopfloch und Gündringen.

 

Früher drei Herren- und eine Damenmannschaft

 

Wie läuft so ein Kegel-Wettkampf überhaupt ab? "Wir spielen mit 120 Wurf in vier Durchgängen à 30 Wurf. 15 Mal wird auf das volle Bild geworfen, 15 Mal werden die restlichen Kegel abgeräumt", erklärt Frech. Soweit mag das auch der ein oder andere Hobbykegler kennen. Dann werden die Spielberichte, die Frech zeigt, für Laien langsam komplizierter: Die Punkte eines Durchgangs werden zusammengezählt. Wer da die höhere Punktzahl hat, bekommt einen Satzpunkt. Wer mehr Sätze gewinnt, bekommt einen Mannschaftspunkt – bei "Unentschieden" wiederum entscheidet die Anzahl der Gesamtkegel. Und pro Mannschaftssieg gibt es zwei Punkte in der Tabelle. Für Neulinge ein Wirrwarr von Zahlen, für Frech mittlerweile Routine. "Auf den drei Bahnen hat jeder seine Lieblingsbahn", fügt er noch hinzu, "wenn die Wettkämpfe hier stattfinden, kann bei vier Durchgängen jeder zweimal auf seiner Lieblingsbahn spielen!"

 

Der Freudenstädter Sportkegelclub spielt in der Bezirksklasse B. In die Bezirksklasse A könnte man noch aufsteigen, weiter aber nicht – dafür reicht die Zahl der Mitglieder einfach nicht aus. Nur in Bezirksklassen sind gemischte Mannschaften erlaubt, in den höheren Ligen müssen sechs Männer oder sechs Frauen in einer Mannschaft sein. 16 Wettkämpfe bestreitet der Sportkegelclub pro Saison; acht in Ehlenbogen, acht auswärts rund um Offenburg und Lahr, da der Verein dem Sportverband Südbaden angeschlossen ist.

 

Der Vorsitzende muss zugeben, dass auch für seinen Verein die Mitgliederzahlen schon einmal besser waren: "Zu Zeiten, als wir noch in Freudenstadt gekegelt haben, hatten wir drei Herren- und eine Damenmannschaft." Doch Trübsal blasen will er nicht: "Wir machen weiter, so lange es geht." Das jüngste Vereinsmitglied ist derzeit 30, das älteste 78 Jahre alt. Der Standort in Ehlenbogen sei eben auch ungünstig. Jugendliche müssten immer hingebracht und wieder abgeholt werden. In Freudenstadt gebe es eine Vielzahl von Vereinen, die einfach näher am Wohnort der jungen Leute liegen. "Wenn wir in Freudenstadt eine Kegelanlage hätten, könnten wir uns auch mit Schulen zusammentun", meint Frech. Er habe bereits bei mehreren Freudenstädter Bürgermeistern für eine Kegelbahn geworben – ohne Erfolg. Freudenstadt sei nicht der richtige Standort.

 

130 Wiederholungen des goldenen Sportabzeichens

 

"Es hat Spaß gemacht, den Club zu gründen und weiterzuführen. Und ich habe das Glück, dass auch meine Frau so viel Spaß daran hat", antwortet Frech auf die Frage, was für ihn das Schöne am Kegelsport ist. Zudem könne man auch im Kegeln Sportabzeichen machen – und das goldene so oft wiederholen, wie man möchte. Seine Frau und er hätten bereits 130 Wiederholungen geschafft.

 

Dann geht es aber zurück zu den Kugeln – denn das nächste Heimspiel steht schon am heutigen Samstag an.

 

Weitere Informationen: Vorsitzender Herbert Frech, Telefon 07441/3647.